Suppenschüssel aus Glas auf einer bunt gestreiften Tischdecke. In der Schüssel befindet sich Gemüsebrühe, Petersilie und ein Löffel.

Fasten und Fastenzeit

Nach Karneval ist Schluss mit lustig

Heilfasten oder Intervallfasten, Basenfasten oder Digital Detox: Es gibt viele unterschiedliche Arten des Verzichts. Doch was ist Fasten eigentlich, was sind die Beweggründe dafür und was hat es mit der Fastenzeit auf sich?

Mit Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch essen viele Menschen christlichen Glaubens bis Ostern kein Fleisch oder verzichten auf bestimmte Genussmittel. Die Fastenzeit endet an Karsamstag und soll an die Leidensgeschichte Jesu erinnern. In der Kirche hat sie eine sehr lange Tradition, die bereits seit dem vierten Jahrhundert bekannt ist. Ganz unabhängig von Glauben oder religiösen Bräuchen nehmen viele Menschen die Fastenzeit aber auch einfach zum Anlass, um bewusster zu essen, auf bestimmte Konsumgüter zu verzichten oder um ein paar Pfunde zu verlieren. Natürlich können individuelle Fastenzeiten oder -tage zudem ganz unabhängig von bestimmten Daten oder Feiertagen eingelegt werden.

Fasten: Wie und warum?

Neben dem Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol oder Süßigkeiten, beispielsweise in der kirchlichen Fastenzeit oder im Januar als Start in ein optimiertes Jahr, gibt es zahlreiche andere Arten des Fastens.

Heilfasten
Heilfasten soll der Reinigung von Körper, Geist und Seele dienen. Die bekannteste Form geht auf den Arzt Otto Buchinger zurück. Dabei wird dem Körper im Gegensatz zum totalen Fasten eine geringe Menge an Energie, Vitaminen und Mineralstoffen zugeführt. Es wird von gesunden Menschen zum Einstieg in eine Gewichtsreduktion ebenso angewendet wie bei bestimmten Krankheiten – beispielsweise Diabetes Typ2 oder Bluthochdruck. Neben positiven Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit kann das Heilfasten auch die Stimmung verbessern und die Psyche stabilisieren. Idealerweise sollte es ärztlich oder therapeutisch betreut werden.
 
Intervallfasten
Das sogenannte Intervallfasten – auch intermittierendes Fasten – ist eine Methode, bei der tage- oder stundenweise auf Nahrung verzichtet wird. Ihr werden unterschiedliche positive Effekte auf den Stoffwechsel zugeschrieben, zum Ziel hat sie meist eine langfristige Gewichtsreduktion. Im Gegensatz zu anderen Arten des Fastens ist das Intervallfasten nicht zeitlich begrenzt, sondern kann je nach Wunsch und Bedarf auch dauerhaft praktiziert werden. Die Phasen von Nahrungsaufnahme und Nahrungsverzicht fallen je nach Form des Intervallfastens unterschiedlich aus. So gibt es die Möglichkeit, jeden Tag 16 Stunden zu fasten und acht Stunden zu essen, die Variante, an fünf Tagen normal zu essen und an zwei Tagen auf Nahrung zu verzichten und die Methode, jeden zweiten Tag zu fasten.
 
Digital Detox
Im Schnitt schauen die Deutschen rund 90 Mal am Tag auf ihr Smartphone. Ständige Erreichbarkeit, Vernetzungszwang und Co. sorgen für ein enorm hohes Stresslevel. Dem will Digital Detox – zu Deutsch „Digitale Entgiftung“ – entgegenwirken. Ziel ist es, durch den bewussten Verzicht auf das Internet und damit verbundene Geräte wieder mehr in Kontakt mit sich selbst und seiner Umgebung zu kommen. Der Verzicht wird zeitlich begrenzt, ähnlich wie bei einer Fasten-Kur, soll aber nach Möglichkeit im Alltag in minimierter Form fortgeführt werden. Im Idealfall wird eine selbstbestimmte Mediennutzung erlernt.
 
Basenfasten
Dem Basenfasten liegt die These zugrunde, dass das Verhältnis von Säuren und Basen im menschlichen Körper bedeutende Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Ausgehend von dieser These wird für einen bestimmten Zeitraum auf säurebildende Lebensmittel verzichtet, um den Stoffwechsel zu entlasten. Lebensmittel, durch die besonders viele Säuren entstehen, sind beispielsweise Fleisch und Fisch, Käse und Weißmehlprodukte, Zucker und Alkohol. Die Annahme, dass säurebildende Lebensmittel den Stoffwechsel stören, ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt.

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