Schwangere hält sich den Rücken

Häufige Beschwerden

Ein Zeichen für die Veränderung

Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft unter Übelkeit und Sodbrennen, Müdigkeit oder Verstopfung. In diesem Artikel möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie am besten mit den häufigsten Beschwerden Ihrer Schwangerschaft umgehen und sie lindern können.

Beschwerden in der Schwangerschaft – das ist völlig normal

Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen und Stress aufgrund Ihrer Beschwerden. Nicht nur für Sie, sondern auch für Ihren Körper ist die Schwangerschaft eine Ausnahmesituation, an die er sich erst einmal gewöhnen muss. Geben Sie ihm Zeit, sich darauf einzustellen und unterstützen Sie ihn liebevoll bei der Umstellung.

Übelkeit

Sie leiden unter starker Übelkeit und haben stets das Gefühl erbrechen zu müssen? Es mag ein wenig widersprüchlich klingen, aber versuchen Sie doch einmal schon vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Viele Frauen berichten von einer Linderung der typischen Übelkeit am Morgen oder in der Nacht, allein durch diese kleine Veränderung.
 
Für den Fall, dass Sie häufig unter Erbrechen leiden, sollten Sie darauf achten, Ihren Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Häufiges Übergeben entzieht dem Körper Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe, so dass Sie Ihrem Getränk ruhig eine Prise Salz hinzufügen dürfen. Gemüsebrühe eignet sich sehr gut, um den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen.

Sie sind nicht allein

Beobachten Sie die Reaktionen Ihres Körpers ganz genau und notieren Sie sich über einige Tage, zu welchem Zeitpunkt und gegebenenfalls in Bezug auf welche Gerüche oder Geschmacksrichtungen Ihnen besonders schnell übel wird.
 
So unangenehm die empfundene Übelkeit auch ist, Sie befinden sich besonders in den ersten Schwangerschaftswochen in guter Gesellschaft. Etwa 75-80% aller Frauen berichten von diesem Phänomen, welches jedoch im Laufe der Schwangerschaft bei den meisten Betroffenen deutlich nachlässt oder sogar ganz verschwindet.
 
So lange Sie Ihren Körper ausreichend mit Energie und Flüssigkeit versorgen und nicht an Gewicht abnehmen, ist die Übelkeit zwar unangenehm, hat jedoch keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung Ihres Babys. Ihr Gynäkologe hat Ihnen verschiedene Nahrungsergänzungen empfohlen und verschrieben – stellen Sie sicher, dass Sie diese regelmäßig zu sich nehmen, um Nährstoffmängel gewissenhaft zu vermeiden. 

Sodbrennen / saures Aufstoßen

Sodbrennen erleben viele Frauen, die ein Baby erwarten. Essen Sie häufig – dafür kleine Portionen. Das hat den Vorteil, dass Sie weniger zu Heißhungerattacken neigen, da Sie Ihren Körper regelmäßig versorgen.
 
Vermeiden Sie saure Lebensmittel, Kaffee, Schokolade, stark gewürzte Speisen und Produkte, bei denen Sie selbst beobachten konnten, dass diese die Symptome bei Ihnen auslösen. Viele Frauen berichten davon, dass der Verzehr von Nüssen und Haferflocken hilfreich ist. Lagern Sie Ihren Oberkörper im Bett leicht aufgerichtet und nehmen Sie Nahrung und Flüssigkeit nicht gleichzeitig zu sich.

Verstopfung

Einerseits können Nahrungsergänzungspräparate, zum Beispiel Eisentabletten, dazu führen, dass Ihre Verdauung nicht optimal funktioniert. Andererseits kann  die veränderte Hormonlage eine Verstopfung auslösen: die Verdauung wird etwas träge, die Flüssigkeitsverteilung verändert sich. Dieser Mechanismus des weiblichen Körpers ist durchaus sinnvoll, denn er dient einer verbesserten Nährstoffaufnahme.

Was Sie tun können

Nehmen Sie sich Zeit auf der Toilette. Essen Sie ballaststoffreich – viel Obst, Gemüse, Leinsamen und Getreideprodukte, wie zum Beispiel Müsli oder Vollkornbrot. Trinken Sie viel und vor allem regelmäßig. Eventuell kann es hilfreich für Sie sein, mit natürlichen und leicht abführenden Speisen und Getränken „nachzuhelfen“. Trockenobst und Gemüsesäfte, zum Beispiel Sauerkrautsaft, können hier für schnelle Linderung sorgen.
 
Bewegen Sie sich regelmäßig und treiben Sie leichten Sport. Bewegt sich Ihr Körper – bewegt sich auch Ihr Darm.
 
Sie bekommen die Verstopfung trotzdem nicht in den Griff? Holen Sie sich Rat von Ihrem Gynäkologen, Ihrer Hebamme oder einem erfahrenen Apotheker.

Müdigkeit

Sie fühlen sich häufig matt, abgeschlagen und haben das Gefühl, ständig schlafen zu können oder zu müssen? Völlig entgegen Ihres gewohnten Rhythmus werden Sie plötzlich zur Langschläferin, haben das Bedürfnis nach einem Mittagsschlaf oder können am Abend kaum die Augen offen halten?
 
Machen Sie sich keine Sorgen. Das ist völlig normal in der Schwangerschaft, denn für Ihren Körper stellt diese Situation eine hohe Belastung dar. Besonders dann, wenn Sie weiterhin noch Ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen.
 
Ganz besonders im ersten und zweiten Trimester der Schwangerschaft ist Ihr Körper mit wichtigen, aber anstrengenden Umbauarbeiten beschäftigt. Die Plazenta bildet sich aus, Ihr Hormonspiegel verändert sich und Ihr Stoffwechsel unterliegt - genau wie Blutzuckerspiegel und Blutdruck - deutlichen Veränderungen. All diese Faktoren können dazu beitragen, dass Sie ein erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis haben.
 
Geben Sie Ihrem Körper die Ruhe, die er braucht! Bereits im zweiten Trimester wird die Müdigkeit schon etwas nachlassen. Geben Sie sich die Zeit!

Wie Sie mit der Müdigkeit umgehen und was Sie dagegen tun können

Passen Sie Ihren Tagesablauf so gut wie es Ihnen möglich ist an Ihre Bedürfnisse an. Nehmen Sie sich, wann immer es Ihnen möglich ist, eine kurze Auszeit. Schließen Sie für 15 Minuten die Augen, lehnen Sie sich zurück und legen Sie die Füße kurz hoch.
 
Ernähren Sie sich frisch, abwechslungsreich und vollwertig. Achten Sie auf eine ausreichende Eiweißzufuhr aus magerem Fleisch und Milchprodukten. Fertiggerichte und hoch verarbeitete Produkte sollten Sie meiden, da diese die Energiereserven des Körpers nur unnötig beanspruchen und zudem deutlich weniger Vitalstoffe liefern. Diese benötigen Sie für die Versorgung Ihres eigenen Körpers und dem Ihres Kindes.
 
Trinken Sie ausreichend. Widerstehen Sie Ihrem Baby zuliebe einem Zuviel an koffeinhaltigen Getränken, wie Kaffee oder Energydrinks.

Die Beschwerden – ein Zeichen für die Veränderung

Die Schwangerschaft stellt für Ihren Körper eine hohe Belastung dar! Nehmen Sie sich Ihrer Beschwerden an – diese sind völlig natürlich, in den meisten Fällen unbedenklich und gehören einfach dazu. Nehmen Sie sie als ein Zeichen für die Veränderungen wahr, aber versuchen Sie, sie nicht überzubewerten.
 
In Ihrem Körper entwickelt sich gerade ein kleines Wunder der Natur. Freuen Sie sich darüber und denken Sie positiv in die Zukunft. Begleiten Sie Ihren Körper liebevoll durch die Zeit der Schwangerschaft und darüber hinaus.
 
Pflegen Sie sich, ernähren Sie sich gut und halten Sie sich körperlich fit. Die Beschwerden werden kommen und gehen – Ihr Baby jedoch wird kommen und bleiben.

Das Team der BAHN-BKK berät Sie gerne. Sie erreichen uns täglich von 8 bis 20 Uhr.