Lehrerin erklärt Mädchen etwas im Klassenzimmer.

Foto: Schulveranstaltung der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. / © ÄGGF/Marion Losse

HPV-Impfung: Zwei Spritzen gegen Krebs

SPI:KE – Sexualität, Pubertät, Impfen: Kenne deinen Körper!

In Deutschland stecken sich etwa 80 Prozent der sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens ein- oder mehrmals mit Humanen Papillom-Viren (HPV) an. Deshalb empfehlen Ärztinnen und Ärzte, Kinder und Jugendliche möglichst schon vor dem ersten Sexualkontakt mit einer Impfung zu schützen. Mit unserer Kampagne "SPI:KE" wollen wir aufklären und die HPV-Durchimpfungsrate bei Mädchen und Jungen erhöhen – für einen nachhaltigen Beitrag zur Prävention HPV-bedingter Krebserkrankungen.

Über 200 unterschiedliche Virustypen

HP-Viren werden über direkten Haut- und Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Doch HP-Virus ist nicht gleich HP-Virus: Die Wissenschaft hat mittlerweile über 200 unterschiedliche Virustypen identifiziert. Circa 40 davon werden fast ausschließlich sexuell übertragen. Während davon 25 sogenannte Niedrigrisiko-Typen für die sehr lästigen und oft langwierig zu behandelnde Feigwarzen im Genitalbereich verantwortlich sind, können die anderen 15 Hochrisiko-Typen HPV-bedingte Krebserkrankungen und Krebsvorstufen verursachen. Viele Menschen wissen immer noch viel zu wenig darüber. Vor allem, dass diese HPV-Infektionen neben Gebärmutterhalskrebs bei allen Geschlechtern zu Krebs am After und im Mund- Rachenbereich führen können und bei Männern zusätzlich zu Peniskrebs, ist kaum bekannt. Daher wollen wir als Präventionskasse mit "SPI:KE" ein Stück Aufklärung leisten. Außerdem übernehmen wir die Kosten einer Vorsorgeimpfung für alle im Alter von 9 bis 19 Jahren.

Weltweit ist fast jede 20. Krebserkrankung auf eine HPV-Infektion zurückzuführen

Auch wenn die meisten nichts von ihrer Infektion bemerken und ohne Behandlung gesund werden, erkranken jährlich allein in Deutschland mehr als 6.200 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs – bei weit über hunderttausend Menschen werden zudem jedes Jahr Krebsvorstufen diagnostiziert. Weltweit ist fast jede 20. Krebserkrankung auf eine HPV-Infektion zurückzuführen. Eine Impfung kann nicht nur dazu beitragen, die eigene Person zu schützen, sondern auch die jeweiligen Partnerinnen und Partner sowie Personen, die nicht geimpft werden können, zum Beispiel chronisch erkrankte Menschen mit einer Immunschwäche.

Das Ziel: die Durchimpfungsrate erhöhen

Mit ärztlichen Impfaufklärungsveranstaltungen wollen wir daher die Durchimpfungsrate bei Mädchen und Jungen deutlich erhöhen. Im Zentrum der Kampagne "SPI:KE – Sexualität, Pubertät, Impfen: Kenne deinen Körper!" steht neben der Aufklärung zu HP-Viren und deren möglichen gesundheitlichen Folgen die Information über Präventionsmöglichkeiten – und hier ganz besonders die Impfung. Das bundesweite Projekt wird in Kooperation zwischen der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) und der BAHN-BKK durchgeführt.
 
Bereits seit 2006 existiert die HPV-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts für Mädchen bis zum 17. Lebensjahr. Allerdings waren Ende 2015 nur 44,6 Prozent der 17-Jährigen vollständig geimpft. Um die Rate an HPV-bedingten Krebserkrankungen bei Männern zu senken und einen besseren Gemeinschaftsschutz zu erzielen, müssen deutlich höhere Impfraten bei Mädchen und Jungen erreicht werden. Seit dem Jahr 2018 gilt daher auch eine Impfempfehlung für Jungen. Das empfohlene Impfalter mit zwei Impfdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten liegt für alle Geschlechter zwischen 9 und 14 Jahren. Für die sogenannte Nachholimpfung ab dem 15. Geburtstag sind drei Impfdosen zur Grundimmunisierung notwendig.

Unser EXTRA: Wir zahlen die Impfung für alle zwischen 9 und 19 Jahren

Die BAHN-BKK setzt in Sachen Vorsorge bereits seit Jahren Maßstäbe – so auch bei der Kostenübernahme für die HPV-Impfung: Auf Grundlage einer Satzungsregelung übernehmen wir bereits seit Januar 2014 unabhängig vom Geschlecht die Kosten für die HPV-Impfung bei Kindern und Jugendlichen. Dabei gehen wir über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und bezahlen diese Vorsorgeimpfung inklusive der dazugehörigen ärztlichen Behandlung für alle im Alter von 9 bis 19 Jahren. Dabei stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung: Der 2-fach-Impfstoff schützt zu circa 70 Prozent, der 9-fach-Impfstoff zu circa 90 Prozent vor HPV-bedingtem Krebs und darüber hinaus zu über 90 Prozent vor den oben genannten Genitalwarzen.

Projekt SPI:KE für Schülerinnen und Schüler

Mit dem Projekt "SPI:KE" wenden wir uns an Schülerinnen und Schüler der 4. bis 7. Klasse und deren Eltern. Die berufs- und familienerfahrenen Ärztinnen und Ärzte der ÄGGF gehen direkt in die Schulen, um Wissen zu vermitteln, Fragen zu beantworten und beratend zur Seite zu stehen. Daten aus England, Australien, Kanada und Norwegen haben gezeigt, dass Impfprogramme in Schulen deutlich bessere Impfraten und damit erfolgreiche Rückgänge HPV-bedingter Erkrankungen erzielen konnten. Bei den rund zweistündigen, meist geschlechtergetrennten Workshops geht es um

  • Wissensvermittlung zu den Themenkomplexen Pubertät, Sexualität und Impfen
  • Steigerung der Körperselbstwahrnehmung und -wertschätzung – für einen gesundheitsbewussten und verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen
  • Steigerung der HPV-Impfmotivation
  • Einen effektiven Beitrag zur Eindämmung von Krankheiten durch Korrektur von Fehl- und Falschwissen sowie Abbau von Ängsten, besonders in Bezug auf die HPV-Impfung
  • Einbeziehung der Eltern und Lehrkräfte in die Informationsvermittlung durch Informationsmaterial und -veranstaltungen

Pro Jahr erreichen wir mit leicht verständlichen Informationen in über 200 ärztlichen Informationsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler und rund zehn Elterninformationsabenden mehr als 3.000 Personen. Zur Steigerung der Nachhaltigkeit wurden für die Schülerinnen und Schüler sowie Eltern und Lehrkräfte unterschiedliche Flyer entwickelt, die von den Zielgruppen sehr gut angenommen werden. Die Veranstaltungen sind für Schulen kostenfrei und werden in Abstimmung mit den Schulverantwortlichen geplant und gestaltet.

Weitere Informationen

Das Team der BAHN-BKK berät Sie gerne. Sie erreichen uns täglich von 8 bis 20 Uhr.

Dies ist ein EXTRA der BAHN-BKK, das über die gesetzlichen Leistungen hinausgeht.

HPV-Impfung

In Deutschland stecken sich etwa 80 Prozent der sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens ein- oder mehrmals mit Humanen Papillom-Viren (HPV) an. Deshalb empfehlen Ärztinnen und Ärzte, Kinder und Jugendliche möglichst schon vor dem ersten Sexualkontakt mit einer Impfung zu schützen. Wir bezahlen die Impfung für alle zwischen 9 und 19 Jahren.

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Dies ist ein EXTRA der BAHN-BKK, das über die gesetzlichen Leistungen hinausgeht.

Lebenswelten: SPI:KE

Mit "Lebenswelten" fördern wir Gesundheit in Kita, Schule und Co. Ein Teil davon ist unser Projekt SPI:KE, das sich an Schülerinnen und Schüler der 4. bis 7. Klasse und deren Eltern richtet. Ärztinnen und Ärzte gehen direkt in Schulen, um Wissen rund um die HPV-Impfung zu vermitteln, Fragen zu beantworten und beratend zur Seite zu stehen.

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