Es kommt also in allen Zellen, Körperflüssigkeiten und im Blutplasma in den Lipoproteinen vor.
Im Wesentlichen gibt es drei Formen des Cholesterins: HDL, LDL und das Gesamtcholesterin. HDL und LDL stellen Mischpartikel dar, bestehend aus dem Cholesterin selbst, anderen Fettmolekülen und Proteinen. Diese Mischpartikel nennt man Lipoproteine.
Stimmt es, dass der Körper auch selbst Cholesterin produziert?
Ja, tatsächlich wird das Cholesterin zu etwa drei Vierteln im Körper selbst gebildet, vor allem in der Leber, aber auch im Darm. Nur zu einem Viertel wird es mit der Nahrung aufgenommen. Wir haben es also nur zum Teil selbst in der Hand, wie viel sich davon in unserem Körper befindet. Besonders schlimm ist das für Personen, die an der familiären Hypercholesterinämie leiden. Diese vererbbare Fettstoffwechselstörung führt zu erhöhten LDL-Cholesterinspiegeln im Blut.
Und was sind die Risiken, wenn man zu hohe Cholesterinwerte hat?
Hier ist vor allem das "schlechte" LDL-Cholesterin ausschlaggebend. Erhöhte LDL-Cholesterinspiegel begünstigen die Entstehung arteriosklerotischer Veränderungen, während HDL-Cholesterin die Arterien vor Fettablagerungen schützt. Arteriosklerose kann unter Anderem zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.
Wünschenswert ist ein Gesamtcholesterinwert unter 200 Milligramm pro Deziliter. Auch ein günstiges Verhältnis von LDL zu HDL ist von Vorteil. Für die Cholesterinkonzentration im Blut ist aber weniger das Nahrungscholesterin entscheidend – die verzehrte Menge an Gesamtfett, und insbesondere an gesättigten Fettsäuren, spielt eine wichtigere Rolle. Dennoch empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die Cholesterinzufuhr auf etwa 300mg pro Tag zu begrenzen.
Sollte man sich generell cholesterinarm ernähren oder gibt es auch Lebensmittel, die den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen?
Der Speiseplan sollte generell immer weniger fettreiche und tierische zugunsten pflanzlicher und fettarmer Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Getreideprodukte enthalten. Der Vorteil bei diesen Lebensmitteln ist unter anderem die Tatsache, dass die enthaltenen Ballaststoffe das Cholesterin binden und über die Verdauungsorgane ausschleusen können. Auch die sekundären Pflanzenstoffe in Gemüse und Obst haben cholesterinsenkende, antioxidative und antientzündliche Wirkungen. Verzichten sollte man besonders auf cholesterinhaltige Lebensmittel wie Innereien, Meerestiere, Aal und Räucherfisch und auf den Verzehr der Haut bei Fisch und Geflügel. Neben einer angepassten Ernährung gehören aber auch Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung, wenig Alkohol und Rauchverzicht zu einer zielgerichteten Ernährungsumstellung bei erhöhten Cholesterinwerten.
Kannst du uns kurz erklären was Low Fat bedeutet?
Low Fat heißt, den Anteil von Fett an der Kalorienaufnahme zu senken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 30 Prozent der aufgenommenen Energie durch Fett aufzunehmen. Dieser Anteil soll hierbei also reduziert werden. Es empfiehlt sich, die Reduktion vor allem bei den tierischen Fetten vorzunehmen und bei der verbleibenden Menge an Fett so viel wie möglich auf pflanzliche Fette zurückzugreifen. Es kommt also nicht nur auf die Menge an Fett, sondern auch auf dessen Qualität an.
Hilft Low Fat dabei, den Cholesterinspiegel zu senken?
Eine Reduzierung der Fettzufuhr kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Hier sollte man aber, wie eben schon erwähnt, vor allem darauf achten, die Zufuhr an tierischen Fetten zu senken. Außerdem sollte nicht komplett auf Fett verzichtet werden. Auch wenn es bisweilen einen schlechten Ruf hat, benötigt der Körper Fett. Zum Bespiel ist es unerlässlich zur Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K.
Vielen Dank!