Schwangere Frau, die Gemüse wäscht

Infektionen verhindern

Gut informiert, gut gewappnet

Es ist nicht so, dass Sie in der Schwangerschaft anfälliger für Infektionen sind. Das Problem mit bestimmten Krankheiten ist, dass diese Ihr Kind gefährden können. Deshalb sollten Sie das Risiko minimieren. Wir geben Tipps, wie Sie das am besten machen.

Das Infektionsrisiko minimieren

Um Infektionen zu verhindern, setzen Sie bei Fisch und Fleisch lieber auf Qualität und Frische statt auf Quantität. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Metzger über die Herkunft des Fleisches. Fleisch, Fisch und Geflügel sollten möglichst frisch verzehrt werden, da sie sehr empfindlich sind. Wenn Sie nicht unmittelbar nach dem Einkauf verzehrt werden, dann lagern Sie die Lebensmittel im kühlsten Fach Ihres Kühlschranks. Das ist in der Regel das Fach über dem Gemüsefach.
 
Besonders empfindlich ist Hackfleisch: wegen seiner großen Angriffsfläche vermehren sich Salmonellen hier sehr schnell. Deshalb sollte es möglichst frisch vom Metzger durchgedreht und schnell verzehrt werden. Achten Sie bei der Zubereitung darauf, dass das Fleisch gut durchgegart ist. Salmonellen werden schon bei 70°C abgetötet.

Listeriose

Über Salmonellen hinaus gibt es noch zwei weitere Infektionen, die über tierische Lebensmittel übertragen werden und Ihre Gesundheit sowie die Ihres Kindes gefährden können – Listeriose und Toxoplasmose. Die Lebensmittelinfektion Listeriose wird über die Bakterien Listerien übertragen, die vorwiegend über rohe und leicht verderbliche oder verunreinigte Lebensmittel zum Menschen gelangen. Eine Infektion macht sich bei Menschen mit einer starken Immunabwehr meist mit grippeähnlichen Symptomen bemerkbar. Häufig bleiben die Betroffenen ganz symptomfrei.
 
Um sich und Ihr ungeborenes Kind vor einer Listeriose zu schützen, sollten Sie zu durchgegartem Fleisch und Fisch greifen. Waschen Sie Obst, Gemüse und vorgeschnittenen Salat vor dem Verzehr sehr gründlich und vermeiden Sie Rohmilchprodukte wie Rohmilch, Rohmilchkäse, Salami und rohen Schinken.

Toxoplasmose

Eine weitere Infektion, die unter anderem über Lebensmittel übertragen wird, ist die Toxoplasmose. Der Erreger dieser Infektionskrankheit ist der Parasit Toxoplasma gondii. Für diesen stellen Katzen den Hauptwirt dar, während der Mensch nur der Zwischenwirt ist. Das heißt, dass sich der Parasit im Darm von Katzen vermehrt und von ihnen ausgeschieden wird.

Schmusefreudige Katzenliebhaber aufgepasst!

Sie können sich über eine Schmierinfektion mit Toxoplasmose anstecken. Das heißt, es kann eine direkte Übertragung der Toxoplasmose erfolgen, wenn Sie sich nach dem direkten Kontakt mit Katzen oder nach der Reinigung der Katzentoilette nicht gründlich die Hände waschen und sich mit ungewaschenen Händen an den Mund greifen.
 
Infiziert sich die werdende Mutter während der Schwangerschaft erstmals mit einer Toxoplasmose, kann sich der Parasit in seltenen Fällen auf das Ungeborene übertragen.
 
Da sich eine Infektion nicht unbedingt mit eindeutigen Symptomen äußert, kann es sein, dass Sie bereits mit einer Toxoplasmose infiziert waren. Das würde Sie ein Leben lang vor einer erneuten Infektion schützen. Sprechen Sie Ihrem Arzt und bitten Sie um einen Antikörper-Test!

Verhaltensregeln um das Infektionsrisiko zu senken

Wenn Ihr Antikörper-Test negativ ist und Sie sich noch an einer Toxoplasmose infizieren können, gibt es einige leicht umsetzbare Verhaltensregeln um Ihr Infektionsrisiko zu senken:

  • Achten Sie auf die Hygiene! Waschen Sie sich die Hände gründlich mit Seife, wenn Sie rohes Fleisch oder Gemüse zubereitet haben.
  • Küchengeräte, die mit rohem Fleisch oder Gemüse in Kontakt gekommen sind, sollten vor der Weiterverwendung gründlich gereinigt werden.
  • Um die Eier des Parasiten abzutöten, muss das Fleisch auf mindestens 50°C Kerntemperatur erhitzt werden. Hilfreich ist hier ein Fleisch- oder Bratenthermometer um die Kerntemperatur zu messen.
  • Waschen Sie Obst, Gemüse und Salate vor dem Verzehr gründlich ab.
  • Tragen Sie bei der Gartenarbeit Handschuhe und waschen Sie sich anschließend gründlich die Hände.
  • Füttern Sie Ihre Katze nicht mit rohem Fleisch.
  • So sehr Sie Ihre Katze gern haben, küssen Sie sie nicht und waschen Sie sich nach dem Kontakt mit ihr gründlich die Hände.
  • Trinken Sie in der freien Natur kein ungefiltertes Wasser aus Seen oder Bächen, dieses kann infiziert sein.
  • Sie haben schon Kinder, die im eigenen Sandkasten spielen? Decken Sie diesen bei Nichtbenutzung immer ab, damit Katzen ihn nicht als Katzentoilette verwenden.
  • Um ganz sicher zu gehen, stellen Sie sich ins Bad oder in die Küche einen Spender mit Desinfektionsmittel und nehmen Sie sich für unterwegs eine kleine Flasche mit.
Kurz gesagt

Wenn Sie sich regelmäßig die Hände waschen, in der Küche hygienisch arbeiten, in der Zeit Ihrer Schwangerschaft auf rohe Lebensmittel verzichten und auf das Schmusen mit Ihrer Katze für 10 Monate verzichten, können Sie sich schon gut vor Infektionen schützen.
 
Das Wichtigste ist aber: Machen Sie sich nicht verrückt!

Das Team der BAHN-BKK berät Sie gerne. Sie erreichen uns täglich von 8 bis 20 Uhr.