Wechseljahre verstehen
Ein Wegweiser durch die Menopause

Die Wechseljahre sind aufgrund der vielfältigen Veränderungen eine Herausforderung und Chance zugleich. Bilden Sie ein starkes Fundament für diese Zeit, indem Sie ganz besonders gut für sich sorgen.
Was sind die Wechseljahre?
Biologisch gesehen ist es eine natürliche Übergangsphase, in der die Hormonproduktion – vor allem Östrogen und Progesteron – abnimmt. In der Fachsprache heißt das „Klimakterium“.
Aufgrund der hormonellen Umstellung ändert sich auch die Dauer des Zyklus und die Intensität der Blutungen. Dies kann stark variieren und ist normalerweise kein Grund zur Sorge. Jede Frau ist einzigartig und jeder Körper reagiert anders. Ursachen für Unregelmäßigkeiten können auch Stress, mangelhafte Ernährung oder Gewichtsveränderungen sein. Bei sehr starken Abweichungen ist ein ärztliches Gespräch ratsam, um Myome in der Gebärmutter, Polypen, Zysten oder Tumore auszuschließen.
Die Wechseljahre beginnen durchschnittlich im Alter von ca. 40 Jahren mit der Prämenopause, diese geht über in die Perimenopause. Die Menopause ist dann der Tag der letzten Blutung, die bei jeder Frau zu einem anderen Zeitpunkt erfolgen kann – im Durchschnitt mit 52 Jahren.
Wann die Menopause eintritt, kann nur retrospektiv definiert werden – dann nämlich, wenn innerhalb von 12 Monaten nach der letzten Blutung keine Regel mehr aufgetreten ist. Die Postmenopause folgt auf die Menopause, Östrogen und Progesteron sind praktisch nicht mehr vorhanden, was sich auch zusätzlich auf die Knochendichte auswirkt. Mit kräftigenden Bewegungsimpulsen und einer ausgewogenen Ernährung reich an Calcium sowie Vitamin D aus Sonnenlicht können die Knochen unterstützt und das Sturzrisiko gesenkt werden.

Häufige Symptome – und wie man sie erkennt
Von Hitzewallungen bis zu Schlafproblemen: Symptome können vielfältig sein. Wussten Sie, dass auch Stimmungsschwankungen und Konzentrationsprobleme häufig auftreten? Wichtig ist: Sie sind nicht allein – zahlreiche Frauen leiden unter den unterschiedlichen Symptomen und häufig werden diese auch nicht in Verbindungen mit den Wechseljahren gebracht.
Wichtig zu wissen: Die Symptome treten nicht dauerhaft und nicht alle auf einmal auf, sondern sind bei jeder Frau individuell. Häufig kommen sie schubweise.
- körperliche und emotionale Erschöpfung
- Zyklusbeschwerden
- Schlafstörungen
- Gewichtszunahme
- Hitzewallungen
- Herzrasen
- Gereiztheit und Stimmungsschwankungen
- Trockenheit der Schleimhäute
- Blasenschwäche
- Libidoverlust
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Haar- und Hautprobleme
- Osteoporose (Knochenschwund)
- Depressionen
- Konzentrationsprobleme
- Brainfog
- Brustschmerzen
- Frozen Shoulder
- Fersensporn
- Mundtrockenheit am Morgen
- Blasenentzündungen
- Atemaussetzer in der Nacht
- dünneres Haar
- Wassereinlagerungen
Therapien zur Linderung der Beschwerden
Therapien sind beispielsweise im Bereich Naturheilkunde, Akupunktur und Homöopathie angesiedelt. Auch die Hormonersatztherapie (HET) kann gegebenenfalls in Betracht gezogen werden, wenn mehrere Symptome wie etwa Hitzewallungen und Schlafstörungen auftreten. Ihr Arzt oder Ihre Gynäkologin kann einschätzen, ob eine solche Behandlung bei Ihnen medizinisch sinnvoll ist, und klärt Sie über Chancen und Risiken einer Hormonersatztherapie auf.
Achten Sie bei starken Blutungen immer auf Ihren Eisenhaushalt – mit einer eisenreichen Ernährung oder Nahrungsergänzungsmitteln. Klären Sie vor der Einnahme unbedingt erst ärztlich ab, ob ein Mangel vorliegt. Viel Eisen steckt zum Beispiel in Fleisch, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Vollkornbrot.
Selbstfürsorge und Vorsorge

Sorgen Sie für Balance und Ausgeglichenheit in diesen Jahren, indem Sie Stress möglichst vermeiden und auf Ihre Bedürfnisse achten. Mit regelmäßigem Sport, einer ausgewogenen Ernährung, genügend Schlaf sowie einer selbstbewussten Weiblichkeit, einem freundlichen privaten Umfeld und wirksamen Therapiemöglichkeiten kommen Sie gut und gesund durch die Wechseljahre.
Während der Wechseljahre wird der Stoffwechsel langsamer und braucht mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Setzen Sie sich deshalb bewusst damit auseinander.
- Bewegung hilft, den Stoffwechsel anzukurbeln – probieren Sie Yoga oder Spazierengehen und auch Krafttraining ist notwendig, um z.B. die Muskeln und Knochenstruktur zu erhalten.
- Achten Sie auf eine ballaststoff- und proteinreiche Ernährung.
- Haben Sie keine Angst vor komplexen Kohlenhydraten aus z.B. Vollkornprodukten, sie sind reich an Nährstoffen, fördern die Verdauung, sorgen für eine langanhaltende Sättigung und halten den Blutzuckerspiegel stabil.
- Verzichten Sie nicht auf Mahlzeiten und achten Sie auf einen regelmäßigen Ess-Rhythmus.
- Prä- und Probiotika sorgen für einen gesunden Magen-Darm-Trakt. Greifen Sie zu Naturjoghurt, Kefir, Kimchi, Sauerkraut, Tempeh, Sauerbrotteig, Artischocken, Lauch, Linsen, Bohnen, Beeren..